Fallbeispiel: Arteriosklerose

Ein 54 jähriger Patient mit arterieller Hypertonie, Hypercholesterinämie (anamnesisch familiäre Hypertriglyceridämie), einer ca. 80 %igen Carotisstenose rechts. Erfolgreiche Revaskularisierung einer 90%igen Stenose in einer Koronararterie vor ca. einem Jahr.

 

Kurze Schilderung der Symptomatik:

Der Patient war in der physischen Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt und litt unter erheblicher Dyspnoe schon bei geringer Anstrengung. Sein psychischer Zustand war hauptsächlich von einer Freudlosigkeit und Perspektivlosigkeit gekennzeichnet. Von der Konstitution her tendierte der Patient zu einer Trägheit des Stoffwechsels, zu einer Leberschwäche mit Neigung zu Ablagerungen. Bildhaft könnte man förmlich beschreiben, wie durch diese Trägheit der Leber auch das Blut träger wurde und dadurch Ablagerungen gefördert wurden. Die Trägheit zeigte sich ebenfalls in der Bewegungsunlust, was eine Gewichtszunahme mit sich brachte und zum Übergewicht führte. Der Patient befand sich in einer nach unten drehenden Spirale.

 

Übungsansatz

Neben der Medikation, die der Patient nach dem Stenteingriff in der Klinik erhielt, fand ein 3 wöchiger Kuraufenthalt in Norditalien mit Körper- und Atemübungen des freien Atems statt. Auch wurde bei diesem Kuraufenthalt auf eine gute Ernährung und ausreichende Bewegung großer Wert gelegt. In einer anschließenden Weiterbetreuung in meiner Praxis konnte sich die Übungsweise des freien Atems vertiefen und weiterentwickeln.

Kann sich jemand auf wiederholte und vor allem konzentrierte Weise mit lichten bzw. weisheitsvollen und entwicklungsfördernden Gedanken auseinandersetzen, so wird sich auch seine Atemqualität weiterentwickeln und verbessern. Wird das Bewusstsein weiter und freier, so wird auch der Atem aus der Geiselhaft des Körpers befreit. Die Blockaden können sich auf nachhaltige Weise lösen, der freie Atem fließt u.a. ungehindert in den Bauch, der ganze Stoffwechsel entstaut sich und nimmt seine auf- und abbauende, reinigende reinigenden Funktion im besten Sinne wieder wahr. Gerade der Fettstoffwechsel wird hierdurch entscheidend verbessert. So konnte durch den 3 wöchentlichen Kuraufenthalt eine ein aussergewöhnliche Reduzierung der Carotisverengung von 80 auf 60 % erzielt werden.

Folgenden Übungen wurden eingesetzt:

Bauchatmung (wie auf der Seite über die 4 Atemformen beschrieben) sowie folgende Körperübungen mit nachfolgenden wegweisenden Gedanken:

Stehende Kopf-Knie-Stellung (uttanasana): die Gliederung (gelöster Kopf und Schulterbereich - zentrierter, gesammelter Bauch- Beckenbereich) führt zu einer intensiven aber doch ruhigen und gelösten Bauchatmung und dadurch Stoffwechselanregung. Ebenso die Vorübung des Pfluges sowie der Pflug  (je nach Möglichkeit).

Beim Praktizieren der Körperübungen  (z.B. Dreieck (trikonasana), Andreaskreuz (samdhisthana), Zehenspitzenstellung (padangusthasana), Stellung der Heiterkeit (saumukhyasana), Fisch (matsyasana)) wurde mit Hilfe der Vorstellung z.B. die Aufmerksamkeit auf das Anheben des Brustkorbes und auf die weite Streckung in der Flanke gerichtet. Dabei ist es immer wichtig, den Schulter-Arm-Bereich so zu kontrollieren, dass er in der Leichtigkeit bleibt und den Atem nicht behindert.  

Durch das Anheben des Brustkorbes weitet sich auch physisch der mittlere und oberer Bauchbereich. Ganz besonders im mittleren und oberen Bauchbereich herrscht oft eine Enge oder auch Verkrampfung vor, die erheblich die Funktion der Stoffwechsels beeinträchtigen kann. Baut der Übende ruhig eine klare Vorstellung zu dieser Region auf (z. B. wie sich der  Atem leicht und frei bewegt beim gleichzeitig angehobenen Brustkorb,) so führt dies dazu, dass sich die Verkrampfungen nach und nach lösen, der Atem ruhig und frei in diese tiefe Region fließt mit der Folge, dass die regenerierende Kraft des freien Atems die Region weiter stärkt.

 

Fazit

Durch die  medikamentöse Behandlung, durch den Hausarzt, durch den  3 Wöchigen Kuraufenthalt und der Weiterbehandlung in meiner Praxis hat sich die Carotisverengung von 80 auf unter 50 % abbauen lassen.

Zu bemerken sei, dass solange (ca. 1/2 Jahr) der Patient mit ausschließlich schulmed. Medikamenten behandelt wurde, die Kalkablagerungen langsam aber stetig zunahmen und einige Blutparameter sich zudem verschlechterten.  Die gesundheitliche Situation wandelte sich ab jenem Zeitpunkt, ab dem sich der Patient in der Kur mit Hilfe der Übungen der freien Atemschule mit ganz neuen Gedanken auseinandersetzen konnte. Dadurch entstand eine neue Perspektive und Zuversicht. Die Freude an der Bewegung hat sich wieder eingestellt so, dass von der Seite der Bewegung ( Wandern, Klettern, Radfahren usw.) die körperliche Aktivität den Prozess des Kalkabbaus in den Arterien begünstigte und auch zur sinnvollen Gewichtsreduzierung beitrug beiträgt. Die Stimmung der Behäbigkeit gewinnt nicht mehr die Führung im Alltag, die Essgewohnheiten konnten in der nachfolgenden Zeit so verändert werden, dass sie jetzt die Therapie positiv unterstützen.