In dieser Atemform fließt der Atem sensibel bis in den Bereich der Schlüsselbeine. Die obersten Rippen heben sich geringfügig an.
Gerade bei melancholischen Stimmungen und auch Zwängen ist diese Atemform sehr hilfreich. Sie bringt Menschen, die zu sehr in sich abgeschlossen sind, wieder in eine günstige, sensible und sinnesfreudige Beziehung zur Außenwelt. Auch die Beziehung des Menschen zu seinem eigenen Körper wird sensibler und freier. Dadurch wird der Körper mehr in Ruhe gelassen und wertvolle Regenerationsprozesse, gerade auch in der Lunge, können eintreten.
Weiterhin wirkt das Sensiblerwerden des Atems sehr günstig bei den häufigen entzündlichen Erkrankungen der Atemwege (Bronchitis, Laryngitis), da hier der Atem oft zu „grob“ fließt.
Körperübung
Beginnen Sie bei der folgenden einfachen Übung im Stehen mit ausgestreckten horizontalen Armen. Führen Sie dann durch Beugung in den Ellbogen die Hände zu einer Berührung mit den Schlüsselbeinen. Die Ellbogen bleiben möglichst weit hinten, dadurch kommt es zu einem günstigen Aufrichten in der oberen Brustwirbelsäule (siehe Randzeichnung, 1. Phase). Nun öffnen Sie die Arme nach oben und behalten die Aufrichtung in der oberen Brustwirbelsäule bei (siehe 2 Phase). Der Atem fließt frei. Die Bewegung kann mehrfach wiederholt werden.
Diese Übung fördert die wertvolle Empfindung einer Offenheit bei gleichzeitiger Zentriertheit im Schlüsselbeinbereich.
Atemübung
Entweder stehend oder liegend beobachtet der Übende beim Ein- und Ausatmen, und das schon am Naseneingang, das feine, sanfte und außerordentlich sensible Wesen der Luft. Ebenso kann der Übende durch das Erleben und Empfinden der feinen und weichen Luftberührung an seiner ganzen Peripherie der Hautzonen das Wesen der Luft erleben und damit die Beziehung zur Lunge fördern und die Lunge damit “erfreuen”. Am besten wird die Lunge dann angesprochen, wenn sich der Übende die Vorstellung aneignet, dass bereits an der Peripherie die Luft den Körper auf sehr feine und samtweiche Weise berührt.
Aus geistigen Forschungen von Heinz Grill besitzt die Lunge die Neigung zu Introversion, Verschlossenheit und Melancholie. In der Übung wird das Bewusstsein nach außen Außen bzw. an die Peripherie gelockt. Dadurch wird die Außenbeziehung gefördert, was wiederum das Wesen der Lunge “erfreut”.